Ehemalige Kommandantur

Die Kommandantur wurde in den 1690er Jahren vom Festungsbaumeister Dominicus Pelli (1657 - 1728) errichtet, dessen zahlreiche Bauten das Stadtbild Rendsburgs im 17. Jahrhunderts prägten. So gehen viele Gebäude der Randbebauung des Paradeplatzes sowie das Hohe und Niedere Arsenal auf ihn zurück. Das als zweigeschossiger Breitbau mit Mittelrisalit mit hohem Walmdach ausgeführte Gebäude war zunächst backsteinsichtig und wurde nachträglich verputzt und um zwei Fensterachsen verbreitert. In den Jahren 1822 - 1832 wurde ein eingschossiger Rückflügel angebaut. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Kommandantur spätklassizistisch überformt. Im Inneren befindet sich ein Saal mit reichem Rokokostuck.

Im Volksmund erhielt das als Wohnhaus errichtete Gebäude nach seinem prominenten Bewohner Herzog Friedrich von Glücksburg, Kommandant des in Rendsburg stationierten Regiments, den Beinamen "Prinzenpalais". Ab 1761 residierte der dänische König bei seinen Aufenthalten in Rendsburg im Obergeschoss des Gebäudes. So hielt sich König Christian VII. in den jahren 1807 - 1808 dauerhaft in der Kommandantur auf. Während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung (1848 - 1851) war das Gebäude vom 3. April - 22. Juli 1848 Sitz der vereinigten Ständeversammlung. Bis 1955 beherbergte die Kommandantur das Finanzamt, heute befindet sich das Gebäude im Privatbesitz und wird als Bürohaus genutzt.