St. Marien

In einer unter dem 10.4.1266 beglaubigten Urkunde des Erzbischofs Hildebold von Bremen wird erstmals eine Pfarre in Rendsburg erwähnt, die dem Domkapitel von Hamburg angehört. Von da an kann von einem Kirchspiel Rendsburg-St.Marien ausgegangen werden. Im Jahre 1287 wurde mit dem Neubau der St.Marienkirche begonnen.

1528 nahm nahm die Reformation im Kirchspiel Rendsburg-St.Marien ihren Anfang. Als der altgläubige Priester und Kirchherr Johan Schröder gestorben war, wandte sich der Rat der Stadt an König Friedrich I., der sich zu diesem Zeitpunkt in Eckernförde aufhielt. Er hatte das Patronatsrecht über die Kirche St.Marien in Rendsburg, und damit stand ihm das Recht zu, den Kirchherrn zu bestimmen. Er wählte hierfür den lutherischen Prediger Dr. Peter Mellitius aus, der sich gerade in seinem Gefolge befand. Es dauerte aber noch eine ganze Weile, bis die Reformation sich voll durchsetzen konnte, da es etwa 12 Vikare in Rendsburg gab, die bei der alten Gottesdienstordnung blieben, auch weil sie das Predigen nicht gelernt hatten. So sind über einen Zeitraum von 10 Jahren Gottesdienste beider Konfessionen nebeneinander in der Kirche St.Marien abgehalten worden. Die neue Lehre setzte sich dann mit der Berufung des Pastors Johan Meier endgültig durch, der von 1532 - 1561 Kirchherr an St.Marien war.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts begann der Bau des Turmes von St.Marien, gleichzeitig wurde die flache Decke durch ein Gewölbe ersetzt. Das ganze 16. Jahrhundert hindurch erfuhr die Kirche zahlreiche Reparaturen, Ausbauten und Veränderungen. Im Jahr 1693 wurde das erste Uhrwerk vom Uhrmacher Paul Schröder eingebaut.

In der Zeit der Napoleonischen Kriege zogen sich 1813 dänisch-schleswig-holsteinische Truppen unter Prinz Friedrich von Hessen nach dem Gefecht bei Sehestedt in die Festung Rendsburg zurück. Die mitgeführten 600 Gefangenen wurden in der Marienkirche verwahrt.